Beim Trocknen oder Lagern von Pflanzen ist es wichtig, mögliche Risiken zu vermeiden. Eine der häufigsten Gefahren ist Schimmelbildung auf den Blüten. Schimmel sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch gesundheitliche Probleme verursachen. Besonders beim Heimtrocknen oder der Eigenaufzucht ist es entscheidend zu wissen, wie man Schimmel erkennt, vermeidet und richtig bekämpft.
Schimmel entsteht meist in feuchten, warmen und schlecht belüfteten Räumen. Schon kleine Fehler bei der Lagerung können genügen, damit sich Sporen ausbreiten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Schimmel frühzeitig erkennen, warum er gefährlich ist und wie Sie Ihre Blüten dauerhaft schützen können.
Warum entsteht Schimmel auf Blüten?
Pflanzen und Blüten bestehen aus organischem Material – und dieses ist grundsätzlich anfällig für Schimmel und Mehltau. Schimmelsporen befinden sich überall: in der Luft, auf Oberflächen und im Boden. Unter den richtigen Bedingungen können sie sich schnell ausbreiten.
Zu den häufigsten Schimmelarten zählen Aspergillus, Botrytis (auch bekannt als Blütenfäule) und Penicillium. Die folgenden Faktoren begünstigen ihr Wachstum:
- Luftfeuchtigkeit: Ein Wert zwischen 55 und 65 % gilt als optimal. Steigt die Luftfeuchtigkeit darüber hinaus, erhöht sich das Risiko für Schimmelbildung deutlich. Dies betrifft vor allem Hobbygärtner ohne professionelle Klimasteuerung.
- Temperatur: Schimmel wächst bei Temperaturen über 21 °C deutlich schneller. Deshalb sollten Blüten immer in einer kühlen, trockenen und gut belüfteten Umgebung getrocknet oder gelagert werden.
- Schlechte Luftzirkulation: In stehender Luft können sich Schimmelsporen leichter festsetzen. Eine gute Belüftung sorgt für gleichmäßige Temperatur und verhindert übermäßige Feuchtigkeit.
- Falsches Trocknen oder Nachreifen: Wenn Blüten zu feucht bleiben, bietet dies ideale Bedingungen für Pilzbildung. Achten Sie während des Trocknungsprozesses auf konstante Werte bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit, damit die Blüten trocken, aber nicht brüchig werden.
Weitere Informationen zu optimale Klimakontrolle für gesundes Pflanzenwachstum finden Sie im folgenden Blog.

So erkennen Sie Schimmel auf Blüten
Schimmel kann sehr unterschiedlich aussehen – von weißen Flauschschichten bis hin zu dunklen Flecken. Die folgenden Merkmale helfen bei der Erkennung:
Sichtbare Anzeichen
- Weiße oder graue Beläge: Weiche, faserige Stellen auf der Oberfläche sind ein klares Warnsignal.
- Dunkelgrüne oder schwarze Punkte: Diese können leicht mit natürlichen Verfärbungen verwechselt werden.
- Mehltau: Eine dünne, pudrige Schicht, die wie Staub oder Zucker aussieht.
- Vergilbte Blätter: Sie können auf zu hohe Feuchtigkeit oder beginnende Schimmelbildung hinweisen.
Geruch
Ein muffiger oder feuchter Geruch ist eines der deutlichsten Anzeichen für Schimmel. Gesunde, gut getrocknete Blüten riechen natürlich und frisch. Wenn etwas modrig oder „alt“ riecht, sollten Sie vorsichtig sein.
Warum Schimmel gesundheitlich riskant ist
Schimmelsporen können die Atemwege reizen oder Infektionen auslösen – insbesondere bei empfindlichen Personen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
- Atemwegsprobleme wie Husten, pfeifende Atmung oder Kurzatmigkeit
- Allergische Reaktionen wie Niesen, juckende Augen oder Hautausschläge
- Pilzinfektionen, ausgelöst durch Arten wie Aspergillus, die bei geschwächtem Immunsystem gefährlich werden können
Langfristiger Kontakt mit Schimmel kann chronische Beschwerden verursachen – daher ist schnelles Handeln wichtig.

Schimmelbildung vermeiden: praktische Tipps
Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich verringern:
- Luftdicht lagern: Verwenden Sie Glasbehälter mit dichtem Verschluss. Sie schützen vor Feuchtigkeit und bewahren Aroma und Qualität der Blüten.
- Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Messen Sie regelmäßig die Werte in Ihrem Lagerraum oder Growzelt mit einem Hygrometer.
- Kühl und dunkel aufbewahren: Hitze und direktes Sonnenlicht fördern Schimmelbildung, lagern Sie Ihre Produkte daher an einem schattigen, kühlen Ort.
- Ausreichend belüften: Frische Luft verhindert stehende Feuchtigkeit und reduziert das Risiko, dass sich Sporen ansiedeln.
Was tun bei Schimmelbefall?
Wenn Sie Schimmel entdecken, entsorgen Sie das betroffene Material sofort. Auch wenn nur ein kleiner Bereich sichtbar befallen ist, können sich die Sporen bereits weiter ausgebreitet haben. Es gibt keine sichere Möglichkeit, befallene Blüten zu retten.
Schimmel auf Blüten ist daher nicht nur ein Qualitätsproblem, sondern auch eine potenzielle Gesundheitsgefahr. Wer die Ursachen versteht und frühzeitig handelt, kann Schimmel dauerhaft vermeiden und die eigene Ernte sicher aufbewahren.